Bildinszenierung und Ausstellungsgestaltung
Erlebbare Geschichte – Ortsmuseum Büchler in Kloten
Klotener Kupferstiche für Johann Wolfgang von Goethe.
Ein Zuhause für reproduzierte Kupferstiche – das war der Wunsch von Christian Cunier, der pensionierte Mittelschullehrer ist Projektleiter und Kurator der Johann Heinrich Lips – Ausstellung.
Seine Aufgabe: Die Kupferstiche, die Johann Heinrich Lips einst für Goethe selbst anfertigte, der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Historische WG
Die Kupferstiche die Lips für Goethe schuf, machten ihn weltberühmt. Goethe wohnte zeitweise sogar bei Lips in Kloten. Grund genug, an genau diesem historischen Ort zwei Gedenkzimmer im Ortsmuseum Büchler für das gemeinsame Schaffen einzurichten und die Bilder in Szene zu setzen.
Wenn die Wasserwaage streikt
Die schmucke Liegenschaft hat viel Charme und wurde zur spannenden Herausforderung für die Frontwork-Spezialisten. Sie hat nämlich schon rund 500 Jahre auf dem Buckel und die Bausubstanz aus Holz ist verzogen, verlebt und verbraucht. Den alten Charme erhalten und Modernes mit Antikem verbinden? Gar nicht so leicht, denn alles war schief und wellig. Keine Wand im Wasser! Was für eine Arbeitsgrundlage!
Für das optisch gekonnte Inszenieren der Bilder und Stiche braucht es eine gerade Rückwand. Was nimmt man da als Referenzpunkt? Die Laser-Messungen ergaben in den kleinen Räumen Abweichungen von bis zu 10 cm.
Kunstgriff für den Stich
Frontwork bediente sich eines Kunstgriffs: Zuerst einmal montierten sie MDF-Platten, um einen geraden Untergrund zu schaffen. Anschliessend wurde das unterschiedliche, geflickte Holzwerk abgedeckt und foliert – abgestimmt auf den Farbton der Stiche und passend zu den gewählten Holzrahmen. So kommen der verbleibende schöne Unterputz und die Sichtbalken immer noch gekonnt zur Geltung.
Es werde Licht
Für die kleinen, tiefen Räume brauchte es eine effiziente Beleuchtung. Für die optimale Ausleuchtung der einzelnen Stiche wurde ein Lichtsystem installiert. Drei moderne Acrylbilder schaffen zudem den Kontrast zwischen modern und antik. Eines ist Goethes Portrait – zwei weitere zeigen seine Biografie. Bildlegenden, Beschriftungen, zusätzliche Information und bildliche Darstellungen. Das Frontwork-Team konnte mit der Umsetzung und der Ausstellungs-Gestaltung punkten.
Zeitungsberichte voller Lob bringen nun Kulturinteressierte auf die gekonnt inszenierten Spuren von Lips und Goethe – Rauminszenierung, wie sie schöner nicht sein könnte!